Der Platz Am Sande liegt im Stadtzentrum von Lüneburg. Er ist umgeben von vorwiegend mittelalterlichen Bürgerhäusern mit ihren gotischen Treppen- und geschwungenen barocken Schneckengiebeln.

Lage

Der Platz Am Sande ist etwa 225 Meter lang und zwischen 30 und 40 Meter breit, er erstreckt sich in West-Ost-Richtung. Zur St. Johanniskirche im Osten des Platzes besteht ein leichtes Gefälle. Am östlichen Ende des Platzes biegt eine Straße mit dem Namen Am Sande in Richtung Norden ab. An der nächsten Kreuzung mit Papenstraße und Glockenstraße geht die Straße in die Straße Am Berge über. Von Am Sande gehen weiter folgende Straßen ab: Bei der Johanniskirche, Rote Straße, Heiligengeiststraße, Grapengießerstraße und die Kleine Bäckerstraße. Die Nummerierung beginnt an der westlichen Seite mit der Nummer 1, es ist die Industrie- und Handelskammer. Sie läuft dann weiter gegen den Uhrzeigersinn, durch den nördlichen Abstecher bis zur Kleinen Bäckerstraße. Die folgenden drei Häuser gehören bereits zur Grapengießerstraße.

Geschichte

Erstmals wurde der Platz im Jahre 1229 als „in harena“ erwähnt. Der Platz war ursprünglich nicht befestigt, daher der Name Am Sande. Entstanden ist der Platz als Verbindung der Siedlung Modestorpe, der Kalkbergsiedlung und der Saline. Außerdem verliefen hier die Handelsstraße nach Magdeburg und Braunschweig sowie nach Hamburg und Lübeck. Durch die Handelswege wurde der Platz zum Warenumschlagsplatz. Aus dem Jahre 1500 ist eine Gebührenordnung bekannt, aus dieser ist die Bedeutung des Platzes ablesbar. Der Salzhandel fand in dem Haus Am Sande 45 statt, es war eine Weißladerei. Weiter ist belegt, dass Am Sande ab 1421 Bier und ab 1570 Korn gehandelt wurde. Weiter ist der Fischhandel und der Handel mit Bauholz in Urkunden festgehalten.

Die Bebauung

Das auffälligste Gebäude ist das am westlichen Ende des Platzes befindende einstige Brauhaus, das Haus Schütting. Das im Jahre 1548 vollendete Gebäude aus schwarz-weiß glasierten Backsteinen steht an der westlichen Schmalseite und beherbergt heute die Industrie- und Handelskammer. Auf der östlichen Schmalseite beherrscht der 108 Meter hohe Turm der Kirche St. Johanniskirche die Ansicht des östlichen Platzes. Die Kirche gehört postalisch aber nicht zum Platz.

Die Erdgeschosse der Gebäude Am Sande wurden seit dem 19. Jahrhundert durch Einbauten von Läden, Gastwirtschaften und sonstige Gewerbetreibende stark verändert. Die Giebel sind aber weitgehend erhalten geblieben. Sie bieten eine Übersicht der lüneburgischen Architektur. Die ältesten Giebel stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert, es sind die Giebel der Häuser Am Sande 50 und 53. Die Häuser Am Sande 5, 17 und 48 sind erst nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut worden und stehen nicht unter Denkmalschutz.

Baudenkmale

Die Quelle der IDs und der Beschreibungen ist der Denkmalatlas Niedersachsen. Der Stand der Liste ist der 24. Oktober 2023.

Literatur

  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen. Band 22.1: Doris Böker: Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne. Michael Imhof Verlag, Petersburg 2010, ISBN 978-3-86568-563-6, S. 218–244.

Weblinks

Einzelnachweise


Location Guide nordmedia

Am Sande in Lüneburg. 30. Januar 2016. Staedtefotos.de

Platz Am Sande Lüneburg Tourismus

Am Sande, Lüneburg, Germany

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