Françoise Arnoul ([aʁnul] * 3. Juni 1931 in Constantine, Algerien; eigentlich Françoise Annette Marie Mathilde Gautsch; † 20. Juli 2021 in Paris) war eine französische Schauspielerin, die vor allem im französischen Nachkriegskino bekannt wurde. Nach 1966 trat sie nur noch selten auf der Leinwand in Erscheinung.

Leben

Françoise Arnoul war die Tochter des Generals Charles Gautsch (1882–1969) und der Bühnenschauspielerin Janine Henry. Sie hatte zwei Brüder und besuchte zuerst ein Lyzeum in Rabat (Marokko). 1945 zog die Familie nach Paris, und sie besuchte das Lycée Molière, während der Vater seinen Dienst weiterhin in Marokko versah.

Arnoul gehörte zu den Stars des französischen Nachkriegsfilms. In Paris belegte sie einen Kurs in klassischer Schauspielkunst, doch bereits seit ihrer ersten Filmrolle, der weiblichen Hauptrolle in Willy Roziers Filmdrama Perrucha, die Tochter der Nacht (L’Épave, 1949), haftete ihr ein frivoles Image an, das sie erst allmählich abstreifen konnte. In der Rolle der Perrucha war Arnoul die weltweit erste Filmschauspielerin von Rang, die in Unterwasserszenen mitwirkte. In Fernsehspielen des französischen Fernsehens gewann sie als Charakterdarstellerin Profil.

Dem deutschen Publikum wurde Arnoul vor allem durch Henri Verneuils Simenon-Verfilmung Verbotene Frucht (1952, Originaltitel: Le Fruit défendu, mit Fernandel) bekannt sowie durch Jean Renoirs Filmkomödie French Can Can (1955, mit Jean Gabin) und die Spionage- bzw. Widerstandsfilme Die Katze (La Chatte, 1958) und Die Katze zeigt die Krallen (La Chatte sort ses griffes, 1960) von Henri Decoin. In Die Katze wirkten auch die deutschsprachigen Schauspieler Bernhard Wicki und Kurt Meisel mit, in Die Katze zeigt die Krallen Horst Frank.

Bei den Dreharbeiten zu French Can Can lernte Arnoul den Publizisten Georges Cravenne kennen. Ihre 1956 geschlossene Ehe zerbrach vier Jahre später und wurde 1964 geschieden. In diesem Jahr begegnete Arnoul dem Regisseur Bernard Paul, mit dem sie bis zu dessen Tod 1980 zusammenlebte.

In späteren Jahren übernahm Françoise Arnoul vor allem Rollen am Theater und im französischen Fernsehen.

Ehrungen

  • 1995: Kommandeur des Ordre des Arts et des Lettres

Filmografie (Auswahl)

Kino

Fernsehen

  • 1972: Van der Valk und das Mädchen
  • 1975: Lockruf des Goldes (Fernsehminiserie)
  • 1988: Die Junggesellin (La Garçonne)

Literatur

  • Françoise Arnoul in: Internationales Biographisches Archiv 20/1991 vom 6. Mai 1991, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Erster Band A – C. Erik Aaes – Jack Carson, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 154 f.

Weblinks

  • Françoise Arnoul bei IMDb

Einzelnachweise


Françoise Arnoul

Françoise Arnoul uniFrance Films

Ak Schauspielerin Francoise Arnoul, Portrait mit Rose, Film Die Schüler

Françoise Arnoul

Françoise Arnoul Babelio