Germanium(IV)-sulfid ist eine anorganische chemische Verbindung des Germaniums aus der Gruppe der Sulfide. Es war die erste Germaniumverbindung die von Clemens Winkler bei der Analyse von Argyrodit gefunden wurde. Die Tatsache, dass die Verbindung eine andere Löslichkeit als andere Sulfide hatte, machte es ihm möglich, das neue Element zu isolieren.

Gewinnung und Darstellung

Germanium(IV)-sulfid kann durch Reaktion von in Salzsäure oder Schwefelsäure gelöstem Germanium(IV)-oxid mit Schwefelwasserstoff gewonnen werden.

GeO 2 2 H 2 S GeS 2 2 H 2 O {\displaystyle {\ce {GeO2 2H2S -> GeS2 2H2O}}}

Es entsteht auch aus den Elementen bei 1100 °C unter Druck.

Eigenschaften

Germanium(IV)-sulfid ist ein farbloser Feststoff, der von Wasser nur schwierig benetzt wird. Bei etwa 800 °C schmilzt er zu einer dunklen Flüssigkeit, die als bernsteingelbe, durchsichtige Masse erstarrt. In Alkalien ist er als Thiosalz löslich. Bei 800 °C ist er in inerter Atmosphäre flüchtig. Die Verbindung ist unter Normalbedingungen wie Siliciumdisulfid polymer. Sie kommt in mehreren Formen vor. So mit orthorhombischer Kristallstruktur und der Raumgruppe Fdd2 (Raumgruppen-Nr. 43)Vorlage:Raumgruppe/43, aber auch als monokline Form mit Raumgruppe P21/c (Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 oder tetragonal in der Raumgruppe I42d (Raumgruppen-Nr. 122)Vorlage:Raumgruppe/122.

Einzelnachweise


Germanium Sulfide powder

CategoryGermanium compounds Wikimedia Commons

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Germanium(IV) oxide, 99.9999 (metals basis), Thermo Scientific

Wolfram(IV)sulfid (Strukturformel) DocCheck