Korallenstein-Moscheen auf den Malediven ist der Titel einer Kulturstätte, die der Inselstaat Malediven im Indischen Ozean auf seine Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe gesetzt hat. Die Stätte umfasst sechs Moscheen auf verschiedenen Inseln des Inselstaates.
Hintergrund
Die Malediven, die ursprünglich überwiegend buddhistisch geprägt waren, traten einer Überlieferung zufolge im Jahr 1153 zum Islam über. Regiert wurden sie daraufhin von muslimischen Sultanen und auch von Sultaninnen.
Durch die Lage der Malediven auf Atollen im Indischen Ozean standen dort als dauerhaft haltbare Baumaterialien nur Holz und Korallenstein zur Verfügung. Dabei wurde der Korallenstein zum Hauptmaterial für Großbauten wie beispielsweise Moscheen. Er wurde vom Meeresboden geborgen, im noch nassen Zustand in Steinblöcke geschnitten und dann vor der weiteren Verwendung luftgetrocknet. Die Korallensteinbauweise geht noch auf die buddhistische Periode der Malediven zurück und hielt sich bis zur Einführung von Stein und Ziegel als Baumaterialien im späten 18. Jahrhundert.
Eintragung
Die Malediven sind der Welterbekonvention 1986 beigetreten. 2013 wurden die Korallenstein-Moscheen auf der Tentativliste der Malediven eingetragen. Angestrebt wird eine Eintragung in die Welterbeliste aufgrund der Kriterien (ii), (iii), (iv) und (vi). Zur Begründung der herausragenden universellen Bedeutung wird unter anderem angeführt:
Die Korallensteinmoscheen der Malediven sind ein einzigartiges Beispiel für eine herausragende Form der Korallensteinarchitektur im Indischen Ozean. Sie haben einen außergewöhnlichen universellen Wert als Beispiel für eine Art von Korallensteinarchitektur mit Korallenschnitzereien und detaillierter Lackqualität, die in keinem anderen Teil der Welt zu finden ist. Die Architektur, der Bau und die begleitende Kunst sind ein Werk menschlicher schöpferischer Leistung. Die Korallensteinmoscheen der Malediven zeigen auch ein Zusammenspiel von Elementen der architektonischen Form und des Designs, die aus den maritimen Kulturen des Indischen Ozeans stammen und ein Zusammenkommen der Kulturen durch Reisen im Indischen Ozean in einer Weise, die nicht mehr existiert, bezeugen. Sie sind ein hervorragendes Beispiel für eine Verschmelzung der Seefahrerkulturen des Indischen Ozeans, die noch nie zuvor an einem Ort bezeugt wurde, was der Idee, dass sich diese Kulturen in noch nie dagewesenem Ausmaß vermischt haben, ein tiefes Gewicht verleiht.
Moscheen
Die folgende Tabelle listet die einzelnen Moscheen, die Bestandteil der Kulturstätte sind.
Weblinks
- Coral Stone Mosques of Maldives auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO zu Tentativlisten.
- Daniel Bosley: Heritage department to hold coral mosque exhibition. In: Minivan News Archive, April 17, 2014
Einzelnachweise
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