Lina (Evangelia) Nikolakopoulou (griechisch Λίνα (Ευαγγελία) Νικολακοπούλου, * 30. Juni 1957 in Methana) ist eine griechische Liedtexterin und Poetin. Sie gehört zu den erfolgreichsten Liedtexterinnen Griechenlands.

Leben

Lina Nikolakopoulou wurde als Tochter von Katina und Georgios Nikolakopoulos geboren. Ihre Mutter war Grundschullehrerin und ihr Vater Offizier beim griechischen Militär. Wie sie selbst 2017 in einer Veranstaltung sagte, war ihre Kindheit von Disziplin und vom Lernen geprägt. Sie begann als Schülerin, Texte zu schreiben, nachdem eine Lehrerin ihr Talent entdeckt hatte. Nach der Schule studierte sie Sozial- und Politikwissenschaften an der Pantion-Universität (Πάντειο Πανεπιστήμιο) in Athen und arbeitete parallel dazu bei der Firma Cinetic als Filmschneiderin.

Karriere

Während ihres Studiums besuchte Nikolakopoulou auch Unterricht zur Theaterregie an der Theaterschule Pelou Katseli. Später schrieb sie sich in der Kinoschule Stavrakou ein. In dieser Zeit nahm sie auch Gitarrenunterricht an der Athener Musikschule Ethniko ke Elliniko Odio (Εθνικό και Ελληνικό Ωδείο Αθηνών). Letztendlich entschloss sie sich aber, als Liedtexterin beruflich aktiv zu werden.

Als Studentin lernte sie den Komponisten Stamatis Kraounakis an der Universität kennen, mit dem sie jahrelang zusammenarbeitete. 1981 konnte sie ihren ersten Liedtext Να σου λερώνω το φιλί (Um deinen Kuss zu beschmutzen) auf der Schallplatte Σκουριασμένα Χείλια (Rostige Lippen) veröffentlichen. Der Song erschien auf der Rückseite einer Schallplatte der griechischen Sängerin Vicky Moscholiou.

Ihren musikalischen Durchbruch feierte Nikolakopoulou 1985 mit der LP Kykloforo Ki Oploforo (Κυκλοφορώ Κι Οπλοφορώ, Ich bin bewaffnet unterwegs), zugleich ihre erste große Zusammenarbeit mit Kraounakis und der Sängerin Alkistis Protopsalti. 1991 verfasste sie die Liedtexte zur Musik von Goran Bregović für das Album Paradechtika (Παραδέχτηκα, Ich gab es zu). 1997 kooperierte sie mit Nikos Antypas und Alkistis Protopsalti für das Album San Ifestio Pou Xypna (Σαν Ηφαίστειο Που Ξυπνά, Wie ein Vulkan, der erwacht).

Nikolakopoulou selbst hält ihre Liedtexte von Mama, gernao (Μαμά, γερνάω, Mama, ich werde älter) und I sotiria tis psychis (Η Σωτηρία της ψυχής, Die Rettung der Seele) für ihre wichtigsten Werke. Sie schrieb ihre Texte für zahlreiche griechische und internationale Musiker, unter anderem für Dimitra Galani, Haris Alexiou, Eleftheria Arvanitaki, Dimitris Mitropanos, Vasilis Papakonstantinou, Giannis Parios, Manolis Mitsias, Alkistis Protopsalti, Giorgos Dalaras, Mikis Theodorakis, Manos Hadjidakis, Sting und auch zu Leonard Cohens The Famous Blue Raincoat (Στα Κίτρινα Φώτα, Unter den gelben Lichtern) verfasste sie die griechischsprachige Version.

Ihre Texte wurden von der Presse folgendermaßen charakterisiert: „She wrote about everything in an intriguing and mind-blowing way, analyzing the superficiality and depth of human life.“ (Sie schrieb über alles in einer faszinierenden und überwältigenden Art und Weise, indem sie die Oberflächlichkeit und die Tiefe des menschlichen Lebens analysierte).

2004 schrieb Nikolakopoulou den griechischen Text zum offiziellen Song der Olympischen Sommerspiele von Athen Pass The Flame (Να το φως), gesungen von Jannis Kotsiras mit der Musik von Trevor Horn. Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gehörte sie zu dem künstlerischen Team unter der Leitung von Dimitris Papaioannou. Im selben Jahr wurde Lina Nikolakopoulou in Anerkennung ihrer künstlerischen Arbeit das Kreuz in Silber des Phönix-Orden (Αργυρού Σταυρού του Τάγματος του Φοίνικος) vom griechischen Staatspräsidenten Kostis Stefanopoulos verliehen.

2021 konnte sie ihr 40-jähriges Jubiläum als Liedtexterin feiern.

Diskografie

Weblinks

  • Nikolakopoulou bei der TEDx Academy 2017

Einzelnachweise


Lina Nikolakopoulou Alchetron, The Free Social Encyclopedia

Lina Nikolakopoulou (GR) Athens Music Week

Stavroula (Lina) Nikolaidou McDermott Will & Emery

Princeton University Honors Greek Lyricist Lina Nikolakopoulou

Αφιέρωμα στην Λίνα Νικολακοπούλου στο Πολιτιστικό Συνεδριακό Κέντρο